Chronik
Familientag 1937
Im Jahre 1937 fand ein großer Familientag mit über 100 Beteiligten statt. Im Anschluß an die Feierlichkeiten im Hotel Buschmann in Bassum, gab es ein Zusammentreffen auf dem Hof in Bünte. Hier wurde auch das Familienfoto aufgenommen. Alle Beteiligten sind mit Geburtsdatum aufgeführt. Der Zeitungsbericht aus dem Bassumer Anzeiger, die Ansprache und das Gedicht sind ebenfalls unten aufgeführt.
Oben stehend von links nach rechts:
- Grete Puvogel, geb. Rechten, Fischerhude, geb. 17. 10. 1896
- Wilhelm Puvogel, Fischerhude, geb. 2. 4. 1889
- Hermann Lukas, Hemelingen, geb. 22. 12. 1891
- Hans Puvogel, Grindau b. Schwarmstedt, geb. 23. 6. 1886
- Georg Klages, Thedinghausen, geb. 3. 10. 1888
- Helene Klages, geb. Kehlenbeck, Thedinghausen, geb. 7. 9. 1888
- Albert Lohmann, Bremen, geb. 30. 1. 1871
- Eduard Scholvin, Thedinghausen, geb. 1. 10. 1883
- Rudolf Böhmer, Berlin, geb. 18. 11. 1875
- Elsbeth Lohmann, geb. Koch, Lübeck, geb. 25. 3. 1888
- Hannah Lohmann, geb. Kunisch, Harburg, geb. 24. 6. 1887
- Liese Bischoff, geb. Nordmann, Brinkum, geb. 30. 3. 1895
- Anna Steer, geb. Buschmann, Belgen b. Ebstorf, geb. 28. 2. 1889
- Karl Turlach, Bremen, geb. 9. 12. 1904
- Erika Cordes, geb., Vegesack, geb. 10. 12. 1909
In der Mitte stehend von links nach rechts:
- Karl Lindemann, Oldenburg, geb. 29. 9. 1866
- Willy Heiliger, Koblenz, geb. 2. 8. 1872
- Enno Lohmann, Kattenesch b. Bremen, geb 3. 8. 1911
- Margret Puvogel, Grinden, geb. 8. 2. 1904
- Albert Lohmann, Brinkum, geb. 11. 7. 1909
- Erich Bischoff, Brinkum, geb. 8. 9. 1888
- Otto Kastenbein, Bassum, geb. 6. 7. 1875
- August Soltau, Hemelingen, geb. 29. 7. 1891
- Grete Puvogel, geb. Müller, Soltau, geb. 8. 6. 1889
- Gustav Lohmann, Kattenesch b. Bremen, geb. 30. 7. 1874
- Georg Soltau, Hemelingen, geb. 21. 6. 1887
- Hanni Soltau, geb. Meyer, Hemelingen, geb. 15. 4. 1891
- Claus Scholvin, Thedinghausen, geb. 13. 1. 1920
- Minna Wolter, geb. Lindemann, Rahden, geb. 1. 4. 1881
- Heinrich Hoopmann, Osnabrück, geb. 27. 4. 1872
- Hanna Soltau, Hemelingen, geb 13. 1. 1913
- Johanne Lukas, geb Seekamp, Soltau, geb. 12. 12. 1884
- Martha Wilkens, Braunschweig, geb. 14. 12. 1892
- Marie Hesse, geb. Hafers, verw. Turlack, Bremen, geb. 19. 8. 1880
- Elisabeth Winkelvoß, geb. Kaß, Bremen, geb. 17. 1. 1900
- Hannah Soltau, Bremen, geb. 27. 10. 1889
- Heinrich Lohmann, Brinkum, geb. 23. 6. 1872
- Frieda Scholvin, geb. Puvogel, Thedinghausen, geb. 26. 2. 1895
- Grete Buschmann, geb. Zeller, Zeven, geb. 1. 8. 1902
- Martha Lohmann, geb. Heddewig, Kattenesch b. Bremen, geb. 23. 1. 1894
- Helene Lohmann, geb. Strauch, Bremen, geb. 23. 1. 1894
- Sophie Buschmann, geb. Ripke, Stütelberg, geb. 13. 3. 1890
- Eliese Lohmann, geb. Schuhmacher, Brinkum, geb. 6. 6. 1878
- Reinhard Böhmer, Hamburg, geb. 29. 12. 1870
- Marie Nordmann, geb. Buschmann, Bramstedtt, geb. 3. 10. 1880
- Maria Uhlrichs, geb. Rabben, Zasenbeck, geb. 3. 2. 1908
- Hilde Lohmann, Kattenesch b. Bremen, geb. 24. 9. 1908
- Grete Bulk, geb. Buschmann, Bassum, geb. 4. 5. 1905
- Wilhelm Cordes, Vegesack, geb. 17. 11. 1903
- Helene Corßen, geb., Ovelgönne, geb. 16. 12. 1864
- Bruno Puvogel, Grinden, geb. 23. 3. 1890
- Elsbeth Wilkens, geb. Rippe, Zum Busen, geb. 21. 6. 1907
- Herbert Wilkens, Zum Busen, geb. 18. 11. 1910
- Heinrich Buschmann, Stütelberg, geb. 28. 7. 1889
- Heinz Buschmann, Bünte, geb. 2. 12. 1914
- Christian Böhmer, Hamburg, geb. 18. 3. 1917
- Georg Steer, Belgen (Ebstorf), geb. 30. 7. 1888
Sitzend von links nach rechts:
- Gertrud Romundt, Gütersloh, geb. 8. 8. 1886
- Dora Corßen, gep. Klapp, Lüneburg, geb. 27. 1. 1867
- Johanne Kehlenbeck, Thedinghausen, geb. 23. 1. 1880
- Anna Puvogel, geb. Schumacher, Grinden
- Marie Krogel, geb. Puvogel, Hannover, geb. 13. 2. 1885
- Ada Kaß, geb. Wilkens, Eldagsen, geb. 12. 3. 1873
- Anna Wilkens, geb. Wohlenberg, Braunschweig, geb. 27. 7. 1877
- Elisabeth Scholvin, geb. Meyer, Thedinghausen, geb. 21. 4. 1860
- Margarete Buschmann, geb. Nordmann, Bünte, geb. 14. 10. 1855
- Anna Buschmann, geb. Grupe, Bramstedt, geb. 13. 10. 1855
- Lieselotte Böhmer, geb. Scholvin, Hamburg, geb. 8. 3. 1886
- Martha Thomsen, geb. Romundt, Bielefeld, geb. 2. 2. 1880
- Hertha Wilkens, geb. Hesse, Zum Busen, geb. 17. 6. 1880
- Anna Reinecke, geb. Buschmann, Nienstedt, geb. 20. 11. 1883
- Mariechen Buschmann, geb. Bruns, Bünte, geb. 10. 2. 1887
- Mimi Lohmann, Brinkum, geb. 20. 3. 1881
- Johanne Meyer zur Capellen, geb. Lindemann, Bad Essen, geb. 27. 11. 1873
- Frieda Kastenbein, geb. Buschmann, Bassum, geb. 29. 3. 1881
- Wilhelm Lohmann, Bremen, geb. 21. 5. 1885
Untere Reihe sitzend von links nach rechts
- Lieselotte Klages, Thedinghausen, geb. 6. 6. 1917
- Grete Lohmann, Bremen, geb. 8. 4. 1917
- Margret Lohmann, Harburg, geb. 18. 7. 1919
- Martha Buschmann, Stütelberg, geb. 14. 7. 1916
- Erika Lohmann, Harburg, geb. 11. 2. 1921
- Margret Kastenbein, Bassum, geb. 29. 5. 1923
- Hans Buschmann, Zeven, geb. 2. 2. 1884
- Magdalene Kastenbein, Bassum, geb. 1. 12. 1913
- Mathilde Kastenbein, Bassum, geb. 16. 7. 1918
- Heinrich Buschmann, Stütelberg, geb. 10. 3. 1922
- Wilhelm Nordmann, Bramstedt, geb. 1. 4. 1922
Der Bassumer Anzeiger schrieb am 6. Oktober 1937
Familientag der Buschmanns
Am Sonntag, dem 3. Oktober, fand in Buschmanns Hotel in Bassum eine Familienzusammenkunft aller Nachkommen von Ahrend Hinrich Buschmann (1785 – 1865) in Bünte bei Bassum statt, dessen Stammhof auch jetzt noch im Besitz der Familie ist. Die Beteiligung aller Nachfahren dieses alten niedersächsischen Bauerngeschlechts, das in seinem bäuerlichen Teil auf den Höfen der Grafschaft Hoya, der Wesermarsch und auch in der Lüneburger Heide ansässig ist, war über Erwarten groß; über 100 Teilnehmer waren erschienen. Von neun Kindern des Stammvaters, der aus Brinkum stammte und den Hof in Bünte erbt, waren Nachkommen von sieben Kindern vertreten. Die kinderlosen Nachkommen des achten Kindes konnten wegen Beschwerden hohen Alters und die des neunten Kindes nicht kommen, weil sie in Amerika wohnen. Eine Reihe von Nachkommen haben sich im Ausland und den früheren Kolonien als Farmer, Kaufleute, Offiziere und Beamte betätigt und sind zum Teil auch jetzt dort tätig.
Schon lange vor Beginn der eigentlichen Feier war der größte Teil der Festteilnehmer erschienen. Große Reisen dieser weit verbreiteten Familie aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands hatte man nicht gescheut, um an der Feier teilnehmen zu können. Selbst die ältesten Vertreter der Familie (bis 87 Jahr) waren zur Stelle, ein Beweis des großen Interesses und des Gefühls der Verbundenheit. Bei der gemeinsamen Mittagstafel wurden Erinnerungen an Voreltern und Familienbegebenheiten von einem Vertreter der Alten wieder wachgerufen. Die besonderen Eigenschaften des Stammes wurden in einer weiteren Ansprache gewürdigt, mit denen die Nachkommen durch Fleiß, Beharrlichkeit, Treue, Mut und Gottvertrauen es zu tüchtigen Gliedern unserer Gemeinschaft, zum Teil in hohe Lebensstellungen gebracht haben. Auch der Frauen wurde ehrend gedacht. An der Hand einer großen Familienstammstafel wurde nach dem Essen von den Vertretern der einzelnen Linien eingehend über den Lebenslauf der Familienmitglieder bis zu den Jüngstgeborenen Aufschluß gegeben.
Nach der Kaffeetafel fand bei schönstem Wetter ein Ausflug nach dem Stammhof in Bünte, ein Schmuckkasten unserer engeren Landschaft, statt.Ein gemütliches Beisammensein in Bassum mit Abendessen und fröhlichen Tanz von Jung und Alt beschloß diese nach jeder Richtung harmonisch verlaufene Familienfeier.
Der Stammbaum der Familie Buschmann reicht weit in frühere Jahrhunderte zurück. Das Staatsarchiv in Hannover verzeichnet bereits Mitte des 15. Jahrhunderts den Namen Buskeman als Hofbesitzer in Brinkum.
Ansprache zum Festakt des Familientages
Ansprache
Meine lieben Verwandten!
Wir alle wissen, dass die Bünte Buschmanns aus Brinkum stammen. Sie gehören zu den ältesten Bauerngeschlechtern dieses uralten Dorfes, denn ihr Name wurde, wie ein entfernter Vetter Cord Hilmer Hüchting festgestellt hat, zuerst im Jahre 1420 in dem Stader Archiv der Bremer Domprobstei genannt, und zwar gab es dort Albert, Ewert und Henrik Buskeman, daneben wurden als Hofbesitzer zweimal Logemann und einmal Rollinghusen verzeichnet. Urkundlich nachweisbar wurden die Buskemanns Buschmann, die Logemanns Lohmann und die Rollinghusen Rullhusen. Diese Familien leben noch jetzt in Brinkum.
Welch ein Weg der Familie Buschmann durch ein halbes Jahrtausend bis in unsere Tage.
“Ein kleiner Ring begrenzt unser Leben und viele Geschlechter reihen sich rum an ihres Daseins unendliche Kette”
Längst vor Luthers Geburt saß dieses zähe Geschlecht am Randes des grossen Bruches am linken Weserufer und an der Ochtum, kultivierte das Land und bebaute es und hatte bis vor etwas 80 Jahren den größten und schönsten Hof zu eigen, den Bussenhof.
Durch Erbschaft erhielt der nachgeborene Sohn des Hofes, unser Urgroßvater, den Hof in Bünte. Eine Brinksitzer stelle mit relativ wenig Kulturland und viel Ödland. – Und was hat dieser Hof im Laufe eines Jahrhunderts hervorgebracht. Das Ödland und die Stallfütterung sind verschwunden. Auf den Weiden, die sich in bestem Kulturzustand befinden, sehen wir Vieh – Onkel Puvogel ist Zeuge – wie auf einem Marschhofe. Sogar die Zucht des edlen Hannoverschen Pferdes wird betrieben. Die Hofstelle selbst ist ein Schmuckstück. Vor dem Haus der Eichenwald, an den Seiten die Wiesengründe, liegt das Haus von der Chaussee gesehen hinter dem großen parkartigen Garten in einem blütenreichen Kranze. Es ist jetzt einer der schönsten Höfe in der ganzen Umgegend, auf den die Bünter Buschmann stolz sein können und es auch wohl sind und wir alle, meine lieben Verwandten sind es mit ihnen.
Und was ist nun die Ursache des Erfolge durch Jahrhunderte? Der Dichter sagt “Genie ist Fleiß” und die das Leben kennen, wissen, daß zähe Beharrlichkeit zum Ziele führt und Sparsamkeit erhält das Haus.
Aber es würde sich alles totlaufen, wenn Heiterkeit und Gastfreiheit nicht die Harmonie ins Leben hineinbrächten. – So wurde auf dem Bünter Hof gelebt!
Und mein Bruder Johann und ich, die wir von 1882 bis 1885 auf diesem Hof lebten, sahen schon als Kinder, wie dort gearbeitet wurde. Sogar die Uhr wurde um eine wertvolle Morgenstunde zu gewinnen vorgestellt, so daß, wenn um 4 Uhr morgens geweckt wurde, es 3 Uhr war, und wenn bei Sonnenuntergang Mann, Frau und Gesinde um 9 Uhr müde zur Ruhe ging, so war es 8 Uhr. Aber als Jungens haben wir auch erfahren, wenn wir den ganzen Kletschwagen voller Kinder, von Brinkum kommend in die weitgeöffnete Tür auf die Diele fuhren, wie schön die Familienfeste in Bünte gestaltet wurden, wie voller Fröhlichkeit und Herzlichkeit, voller Gastfreundschaft. – So wurde das Dichterwort hier wahr: “Tages Arbeit, abends Gäste, saure Woche, frohe Feste.” war der Bünter Zauberwort. Und so ist es auch heute noch, wenn wir die Bünter besuchen, in der Regel geschieht es in der Mehrzahl von Verwandten, ob es nun in Bünte sei, ob in Stütelberg oder in Nienstedt, immer wird es ein besonders fröhliches Familienfest!
Meine lieben Verwandten, die sich der goldenen Jugend erfreuen, nehmt Ihr die Arbeit und den Erfolg, das Schaffen und das Leben auf dem Bünter Hofe, wie ich es soeben die Ehre hatte zu schildern, zum Symbol und bedenkt, daß Fleiß, Beharrlichkeit und Sparsamkeit zu dem Euch selbst gesteckten Ziele führt, Ihr habt Bünter Blut in Euren Adern und werde das Ziel bestimmt erreichen.
Nur nicht weich werden. Weichheit ist gut an ihrem Ort
Aber sie ist kein Lösungswort
Kein Schild, keine Klinge und kein Griff
Kein Panzer, kein Ruder für Dein Schiff
Du ruderst mit ihr vergebens
Kraft ist die Parole des Lebens
Kraft im Wagen, Kraft im Schlagen
Kraft im Behagen, Kraft im Ertragen
Kraft bei des Bruders Not und Leid
Im edlen Werk der Menschlichkeit.
Denen aber, die bis auf den heutigen Tag mit Fleiß und Beharrlichkeit auf dem Hof gearbeitet haben, wie wir ihn jetzt vor uns sehen, sind wir hier versammelte Verwandte die den Hof als Traditionshof des heutigen Tages betrachten, zu Dank verpflichtet und in diesem Sinne möchte ich die anwesenden Verwandten bitten, sich von den Plätzen zu erheben und mit mir den Ruf auszusprechen:
Tante Margarethe, Cousine Marichen und der Jungbauer Neffe Heinz, sie leben hoch!
Gedicht zum Familientag
Gedicht
Einst zogen aus dem Bünter Haus
Neun Kinder in die Welt;
Was von dem Stamm noch lebend ist,
Wird hier heut’ festgestellt.
Der Urahn konnt’ der Kinderschar
Nicht Haus und Schlösser baun,
Er gab als Schatz und Rüstzeug mit:
Fleiß, Mut und Gottvertraun.
Und vor dem Bünter Haus steht
Ein Spruch, so wahr und fein,
Der soll, wo auch ein Buschmann lebt,
Wie einst im Leitspruch sein:
“Was ist, o Gott, der Mensch vor Dir,
Daß Du so seiner denkst!
Herr aller Welten, was haben wir,
Wenn Du es uns nicht schenkst.
Gott Vater, gib durch Deine Treu,
Was uns und unsern Nachkommen nützlich sei!”